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Als Landwirt haben Sie viele Ausgaben, müssen aber gleichzeitig auch darauf achten, dass diese nach Möglichkeit nicht höher sind als Ihre Einnahmen. Da rückt gerade die Finanzierung von Betriebsmitteln in den Mittelpunkt. In einer Zeit, in der alles immer teurer wird, ist es wichtig, die Kosten im Überblick zu behalten.

Die Kosten für Betriebsmittel in der Landwirtschaft

Die Kosten in der Landwirtschaft bestehen aus dem Ackerland, den Betriebskosten für Maschinen, der Bewirtschaftung der Tiere, den Personalkosten und dem Preis für Saatgut und Dünger. Zusätzlich dazu kann es immer mal dazu kommen, dass Sie ungeplant eine neue Anschaffung tätigen müssen, etwa weil eine Maschine ausgefallen ist.

Um all diese Kosten stemmen zu können, müssen Sie genügend Einnahmen generieren. Dass diese Einnahmen starken Schwankungen unterliegen, wissen Sie als Landwirt selbst. Das liegt zum einen an den schwankenden Erlösen für Milch oder Fleisch, aber auch an dem Standort. Je nach Bundesland können die Einnahmen schwanken und auch durch die natürlichen Bedingungen, wie Bodengüte oder das Wetter, gibt es Unterschiede.

Finanzierung von Betriebsmitteln

Einen weiteren Unterschied bei den Einnahmen gibt es zwischen der konventionellen und der ökologischen Landwirtschaft. Ökologische Betriebe erzielen oftmals ein höheres Einkommen: da der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit in der Bevölkerung steigt, können Produkte aus ökologischer Landwirtschaft hochpreisiger verkauft werden.

Ein weiterer wichtiger Kostenpunkt ist der Kauf von Saatgut und Dünger. Um diese ganzen Kosten finanzieren zu können, sollten Sie nicht nur effizient, sondern auch ökonomisch wirtschaften. Optimalerweise schaffen Sie es dabei auch noch ökologisch zu wirtschaften.

Die Einkaufsfinanzierung

Bei der Finanzierung von Betriebsmitteln lassen sich durch Frühkauf und Sofortzahlung häufig über 15% sparen. Sollten Sie jedoch nicht sofort zahlen können, gibt es die Möglichkeit der Einkaufsfinanzierung. Bei der Einkaufsfinanzierung können Sie finanzielle Engpässe überbrücken und einen Zahlungsaufschub erhalten. Die Finanzierung erfolgt unabhängig von Banken durch einen sogenannten Finetrader.

Bei der Einkaufsfinanzierung, das auch als Finetrading bezeichnet wird, beginnen Sie zuerst eine Zusammenarbeit mit einem Finetrader. Dieser stellt in dem ganzen Prozess so etwas wie einen Zwischenhändler dar. Danach folgt eine Bonitätsprüfung. Im nächsten Schritt verhandeln Sie mit dem Finetrader über die Konditionen in Bezug auf den Lieferanten, bei dem Sie bestellen möchten. Hier geht es etwa um die Ware, den Preis, die Dauer der Kooperation, das Zahlungsziel und die Gebühr, die der Finetrader erhält.

Der Finetrader bestellt dann die Ware. Diese bekommen Sie, wie üblich, von dem Lieferanten. Die Rechnung für die Ware erhalten jedoch nicht Sie, sondern der Finetrader. Dieser bezahlt dann die Rechnung für Sie und stellt Ihnen somit die Ware zur Verfügung, bevor Sie diese überhaupt bezahlt haben. Sie selbst zahlen dann die Rechnung, die Sie vom Finetrader bekommen zu den vorab vereinbarten Konditionen.

Lohnt sich eine Einkaufsfinanzierung?

Jetzt fragen Sie sich wahrscheinlich, ob sich so eine Einkaufsfinanzierung auch für Sie lohnt.

Die Vorteile einer Einkaufsfinanzierung sind einmal die sofortige Zahlungsbereitschaft und somit eine Flexibilität, die Ihnen gerade bei Preissteigerungen oder in der Hauptsaison helfen kann. Mit dem Geld, das Sie vorübergehend gespart haben, können Sie andere Verbindlichkeiten zahlen. Die gewährte Höhe der Liquidität kann bis zu 100.000€ betragen, die Sie innerhalb eines Tages erhalten können. Zudem werden die Zahlungsziele der Lieferanten durch die Zahlung des Finetraders eingehalten. So können Sie von Skonti und Rabatten der Lieferanten profitieren und somit auch Ihre Beziehung zum Lieferanten verbessern und bessere Einkaufskonditionen erhalten.

Finanzierung von Betriebsmitteln

Das Zahlungsziel verlängert sich bei der Einkaufsfinanzierung auf bis zu 120 Tage. Bei den meisten Anbietern können Sie den Betrag auch vor Ablauf des Zahlungsziels komplett oder teilweise begleichen, ohne dafür eine Vorfälligkeitsentschädigung zahlen zu müssen.

Durch die Einkaufsfinanzierung können Sie Ihr Rating und Ihre Kennzahlen verbessern und stabilisieren. Außerdem können Sie Kapitalbindungen überbrücken und Kreditlinien ergänzen. Die Bonität, die Sie bei Ihrer Hausbank haben, wird durch die Einkaufsfinanzierung nicht belastet.

Wie Sie sehen, bietet Ihnen die Einkaufsfinanzierung viele Vorteile. Doch wie es meist so ist, gibt es auch hier Nachteile.

Die Schattenseiten der Einkaufsfinanzierung

Ob die Einkaufsfinanzierung überhaupt für Sie geeignet ist, hängt auch davon ab, was Sie damit zahlen möchten. Um beispielsweise Gehälter, Löhne oder Mieten zu zahlen, ist die Einkaufsfinanzierung nicht geeignet.

Sollten Sie das Zahlungsziel des Finetraders nicht einhalten können und erst zu einem späteren Zeitpunkt zahlen, sind die Kosten hierfür sehr hoch. Zudem ist das Verfahren für eine Einkaufsfinanzierung aufwendig.

Aber trotzdem erfreut sich die Einkaufsfinanzierung immer größerer Beliebtheit.

Was es für Anbieter für Einkaufsfinanzierungen gibt und wo Sie diese finden, lesen Sie im nächsten Newsletter von agrimand!

Quellen:

Kosten-Held; Kosten in der Landwirtschaft – ein Überblick

Bundesinformationszentrum Landwirtschaft, 27.10.2021; Was verdienen Landwirtinnen und Landwirte?

VAI; Welche Vorteile hat eine Einkaufsfinanzierung?

Für Gründer; Einkaufsfinanzierung: Kurzfristige Kredite ohne Umweg über eine Bank

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