Pflanzenschutzmittel sind wichtig für Pflanzen, gerade in der Landwirtschaft. Hier wird es immer zu Schädlingen und Krankheiten kommen, die den Pflanzen schaden und zu Ernteverlusten oder gar zu Ausfällen führen. Pflanzenschutzmittel können hier Abhilfe schaffen und die Ernte und so auch die Versorgung mit Lebensmitteln sichern. Doch die Preise für Pflanzenschutzmittel, sowohl für Herbizide als auch für Fungizide, steigen.
Steigende Energiepreise treiben auch die Preise für Pflanzenschutzmittel in die Höhe
Durch den Ukrainekrieg haben sich viele Produkte verteuert, insbesondere durch die gestiegenen Energiepreise. Auch vor der Landwirtschaft macht die Teuerung nicht halt. Durch den Stopp von Gas- und Öllieferungen aus Russland sind die Preise bei Strom und Gas gestiegen, was zur Folge hat, dass die energieintensive Produktion von Produkten, wie Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln, ebenfalls teurer wird. Und das nicht nur in Europa. Viele Stoffe, die zur Herstellung von Pflanzenschutzmitteln benötigt werden, kommen aus China. Auch hier sind die Preise für Energie gestiegen. Diese höheren Kosten geben die Hersteller an die Käufer weiter, also an die Landwirte. Und wer jetzt denkt, hier endet Kausalkette, der irrt. Denn die Landwirte müssen ihre Kosten auch gedeckt bekommen und so erhöhen sie die Preise bei Ihren Produkten, wie Weizen. Am Ende müssen die Endverbraucher mehr für Lebensmittel zahlen. Auch die Aussetzung von Lieferketten werden zum Problem. So kommt es etwa in China immer wieder zu langen Lockdowns, die dafür sorgen, dass auch die Arbeit im Hafen eingestellt wird und die Produkte Europa nicht erreichen können. Dies führt zu einem Mangel an Pflanzenschutzmitteln und somit zu einem weiteren Preisanstieg, wenn die Nachfrage höher ist als das Angebot.

2023 vorerst keine Entspannung der Preise für Pflanzenschutzmittel
2023 ist vorerst keine Entspannung der Lage in Sicht. Die letzte Unterbrechung der Lieferkette ist immer noch nicht verdaut. Zusätzlich könnte es diesen Winter zu einer Energiekrise kommen, wodurch die Preise weiter steigen werden oder zumindest auf dem jetzigen Niveau stagnieren. BASF, ein führendes Chemieunternehmen in Deutschland, hat bereits angekündigt, dass es die Produktion komplett einstellen müsste, sollte die Versorgung mit Erdgas um weniger als die Hälfte des Bedarfs sinken.
Damit die Nachfrage nach Pflanzenschutzmitteln bei diesen hohen Preisen nicht einbricht, geraten die Hersteller und Händler unter Druck. Sie müssen die Ware verkaufen, doch bei zu hohen Preisen droht die Nachfrage einzubrechen und die Unternehmen bleiben auf ihren Produkten und Kosten sitzen. Um das zu vermeiden, müssen sie den Landwirten Preisnachlässe anbieten und so die Nachfrage aufrechterhalten.
Erfolgreiche Ernte dank Pflanzenschutzmitteln

Durch die gestiegenen Preise könnte man auf die Idee kommen, weniger Pflanzenschutzmittel zu benutzen oder es gar ganz wegzulassen. Ob das jedoch eine gute Idee ist, ist fraglich. Die Welternährungsorganisation FAO geht davon aus, dass es bei einem Verzicht von Pflanzenschutzmitteln zu Ernteverlusten von bis zu 80 Prozent kommen kann. Außerdem prognostizieren sie, dass der Bedarf an Nahrungsmitteln bis 2050 um 50 Prozent steigen wird. Die Kombination von einem Verzicht von Pflanzenschutzmitteln und dem steigenden Bedarf an Nahrungsmitteln würde zu einer Ernährungskrise führen.
Quellen:
Agrarheute, 16.12.2022; Pflanzenschutz 2023: Rekordpreise und die Sorgen der Bauern
WDR, 08.03.2022; Krieg in der Ukraine: Warum die Preise fast überall steigen
Gabot.de, 01.10.2021; IVA: Wirksamer Pflanzenschutz sichert Agrarproduktion