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Unkräuter und Ungräser im Raps führen dazu, dass die Entwicklung des Rapses behindert wird oder er von den Unkräutern und -gräsern verdrängt wird. Zusätzlich können einige Unkräuter und -gräser Krankheiten übertragen oder Schädlinge anziehen. Dies kann zu einer Ertragsminderung führen. Darum ist es wichtig, Unkräuter und Ungräser schnell und nachhaltig zu bekämpfen. Im Folgenden sehen Sie eine Auswahl an Unkräutern und -gräsern, die im Raps vorkommen.

Die Bedrohung durch Schadgräser im Ackerbau

Ackerfuchsschwanz:

Ackerfuchsschwanz ist im modernen Ackerbau eines der wichtigsten Schadgräser. Es ist ein gefährlicher Ertragskonkurrent, bei einem Befall von 500 bis 1.000 ährentragenden Halmen pro Quadratmeter kann es zu einem Ertragsverlust von 30 bis 50 Prozent kommen. Der Ackerfuchsschwanz keimt im Herbst und im Frühjahr und blüht in der Zeit von Mai bis Juli. Er bildet 100 bis 400 Samen, die mehr als drei Jahre lang im Boden überleben können, teilweise sind die Samen auch direkt keimfähig. Den Ackerfuchsschwanz kann man an seiner gerollten Blattanlage und dem unregelmäßig zerschlitzten Blatthäutchen erkennen.

Gemeiner Windhalm:

Der Gemeine Windhalm ist ein weit verbreitetes, rispenbildendes Schadgras. Es konkurriert mit dem Raps um Standraum, Nährstoffe, Licht und Wasser und verzögert das Abtrocknen. Zudem kann es Schädlinge und Krankheitserreger anziehen. Der Gemeine Windhalm keimt im Herbst ab vier Grad Celsius in einem lockeren Saatbeet. Zusätzlich benötigt er über längere Zeit einen feuchtnassen und belichteten Boden. Er blüht von Juni bis Juli. Den Gemeinen Windhalm kann man an der gerollten Blattanlage und dem haarfein und tief geschnitten Blatthäutchen erkennen. Ab Ende Juni ist der Gemeine Windhalm höher als der Raps, man erkennt ihn dann an seinen rötlich-braunen „Fahnen“. Der Gemeine Windhalm kann 10 bis 15.000 Samen bilden, die im Boden nur kurz überleben.

Flughafer:

Flughafer ist ein lästiges Unkraut im Ackerbau. Er konkurriert mit dem Raps um Nährstoffe, Licht, Wasser und Standraum. Zudem zieht er zahlreiche Pilzkrankheiten und Schädlinge an. Bei Flughafer handelt es sich um ein einjähriges Samenunkraut, das im Frühjahr keimt. Flughafer erkennt man an seinen deutlich behaarten Blatträndern. Die Samen überleben mindestens zehn Jahre. Während dieser Zeit gelangt immer nur ein Teil der Samen zur Keimung, da die Samen eine längere Keimruhe besitzen.

Einjähriges Rispengras:

Das Einjährige Rispengras ist ein weit verbreitetes Rispengras mit einer geringen Konkurrenzkraft, begünstigt jedoch Pilzinfektionen. Eine stärkere Entwicklung gibt es meist nur in offenen Reihenkulturen, ansonsten wird der Einfluss auf den Ertrag durch das Einjährige Rispengras häufig überschätzt. Vereinzelt kommt auch das Gemeine Rispengras vor. Das Einjährige Rispengras keimt ganzjährig ab zwei Grad Celsius und bildet 100 bis 800 Samen, die sofort keimfähig sind. Die Einjährige Rispe erkennt man an ihrer gefalteten Blattanlage und der Blattspreite, die an der Spitze kahnförmig ausläuft. Zudem ist das Blatthäutchen kragenförmig und es gibt keine Blattöhrchen. Bei der Blüte hat die Einjährige Rispe eine Höhe von 30 Zentimetern erreicht und weist mehr- bis vielblütige Ährchen auf. Pro Jahr sind drei bis vier Generationen möglich.

Ausbreitung von Klettenlabkraut und Winden-Knötterich

Taube Trespe:

Die Taube Trespe tritt immer häufiger auf. Besonders eine enge Wintergetreidefruchtfolge, eine pfluglose Bodenbearbeitung und frühe Aussaattermine fördern die Ausbreitung der Tauben Trespe. Die Taube Trespe besitzt eine hohe Konkurrenzkraft und führt zu Ertragsausfällen, Lager, Ernteerschwernis und Qualitätseinbußen. Auch die Roggen-Trespe und die Weiche Trespe kommen in Deutschland vor. Die Taube Trespe keimt im Herbst. Sie bildet 200 bis 800 Samen, die sofort keimfähig sind, allerdings nicht lange überleben. Die Taube Trespe erkennt man an ihrer gerollten Blattanlage, dem langen und schmalen Keimblatt und dem großen, weißen, tiefgezähnten Blatthäutchen. Blattöhrchen gibt es keine. Die Blätter werden bis zu 25 Zentimeter lang, sind behaart und verfärben sich mit zunehmendem Alter rotbraun. Der Blütenstand besteht aus einer lockeren, einfachen Rispe. Die Blüten haben eine lange Rückengranne und die Ährchen sind groß.

Klettenlabkraut:

Das Klettenlabkraut ist ein wirtschaftlich wichtiges Unkraut im intensiven Ackerbau. Es benötigt Stickstoff und Licht. Sobald Klettenlabkraut das Getreide überwachsen hat, kommt es zu einem hohen Ertragsausfall. Klettenlabkraut führt zu Lagergetreide und hohen Trocknungs- und Reinigungskosten. Es behindert den Mähdrusch und begünstigt durch ein feuchtes Mikroklima Pilzkrankheiten. Klettenlabkraut keimt hauptsächlich im Herbst und Frühjahr. Sobald die Bodentemperatur höher als 15 Grad Celsius ist, findet keine Keimung mehr statt. Klettenlabkraut bildet 300 bis 400 Samen, die eine geringe Samenruhe aufweisen und sieben bis neun Jahre im Boden überleben. Die Samen werden über Mähdrusch, Spreu, Bodenbearbeitung und Anhaften an Tieren verbreitet.

Winden-Knöterich:

Winden-Knöterich ist eine Unkrautart, die sich dem modernen Ackerbau gut angepasst hat und in allen Anbaugebieten vorkommt. Winden-Knöterich führt zu Erntestörungen und einer Erhöhung der Druschfeuchte. Die Auswirkungen der direkten Konkurrenz um Nährstoffe, Standraum und Licht sind weniger stark ausgeprägt. Winden-Knöterich keimt im Frühjahr und blüht und fruchtet von Juli bis Oktober. Es ist ein sommereinjähriges Samenunkraut, das 100 bis 300 Samen bildet und bis zu einem Meter hoch wird. Winden-Knöterich besitzt eine ausgeprägte Samenruhe und die Samen überleben ungefähr 20 Jahre im Boden. Dadurch kann sich ein beachtliches Samenpotenzial im Boden aufbauen. Winden-Knöterich wird oft mit Ackerwinde verwechselt.

Geruchlose Kamille:

Die Geruchlose Kamille ist die schädlichste Art unter den zahlreichen Kamillearten. Sie besitzt eine Massenwüchsigkeit und verursacht bei höheren Dichten starke Ertragsminderungen. Geruchlose Kamille kommt in allen Anbaugebieten und in allen Kulturen vor, am häufigsten allerdings in Winterraps. Die Geruchlose Kamille keimt von Frühjahr bis Herbst bei Temperaturen zwischen fünf und 35 Grad Celsius. Sie ist ein- bis überjährig und blüht von Mai bis Oktober. Die Geruchlose Kamille bildet über 10.000 Samen pro Pflanze und die Samen überleben mehr als zehn Jahre im Boden. Die Geruchlose Kamille erkennt man ihrem markig gefüllten Blütenboden. Im Gegensatz zur Echten Kamille ist sie ganz oder nahezu geruchlos. Die Geruchlose Kamille wird im Raps über 1,50 Meter hoch.

Ein Unkraut mit langlebigen Samen: Das Ackerstiefmütterchen

Ackerstiefmütterchen:

Das Ackerstiefmütterchen ist ein an den modernen Ackerbau gut angepasstes Unkraut. Zum Ertragskonkurrenten wird das Ackerstiefmütterchen erst bei höheren Unkrautdichten von ungefähr 20 Pflanzen pro Quadratmeter. Jedoch können grüne Pflanzenteile zu Erntestörungen und Kornfeuchteerhöhungen führen. Wird das Ackerstiefmütterchen nicht bekämpft, führt dies zu einer starken Erhöhung des Samenvorrats, was wiederum zu einem höheren Bekämpfungsaufwand führt. Ackerstiefmütterchen keimen ganzjährig, sobald die Temperaturen über fünf Grad Celsius liegen, hauptsächlich keimen sie im Herbst. Sie blühen und reifen von April bis Oktober. Ackersteifmütterchen bilden 2.000 bis 2.500 Samen, die über 50 Jahre im Boden überleben. Die Pflanzen sind sehr lichtbedürftig. Ackerstiefmütterchen erkennt man am Längenwachstum, das sich der jeweiligen Kultur anpasst. Die Pflanzen können bis zu 80 Zentimeter hoch werden. Ackerstiefmütterchen sind sehr formenreich und können leicht mit dem meist blau-violettblütigen Wild-Stiefmütterchen verwechselt werden.

Vogelmiere:

Vogelmiere hat eine große Konkurrenzkraft in allen landwirtschaftlichen Kulturen und benötigt Stickstoff. Besonders im intensiven Ackerbau kommt es zu einer Massenwüchsigkeit. Neben Stickstoff kommt es auch zu einer Konkurrenz um Nährstoffe, Standraum, Wasser und Licht. Vogelmiere fördert Erntestörungen, Kornfeuchteerhöhungen und Pilzinfektionen. Zudem zieht es Schädlinge an. Im Winter bietet Vogelmiere in Dauerkulturen einen nützlichen Schutz vor Erosionen. Vogelmiere ist eine beliebte Futterquelle für Vögel. Vogelmiere keimt und fruchtet fast das ganze Jahr bei Temperaturen zwischen zwei und 30 Grad Celsius. Die Hauptkeimzeit ist im Frühjahr und im Herbst. Es ist winter- oder sommereinjährig. Vogelmiere bildet bis zu 15.000 Samen, die zehn bis 50 Jahre im Boden überleben.

Rote Taubnessel:

Die Rote Taubnessel hat sich gut an den Anbau von Wintergetreide angepasst. Sie entwickelt sich im zeitigen Frühjahr schnell, was die Entwicklung des Getreides behindern kann. Auch die Stängelumfassende Taubnessel tritt im Getreidebau auf. Die Rote Taubnessel keimt das ganze Jahr, hauptsächlich im Herbst bei Temperaturen zwischen zwei und 25 Grad Celsius. Sie ist winter- oder sommereinjährig und kann bis zu drei Generationen pro Jahr bilden. Die Rote Taubnessel bildet 200 Samen, die sofort keimfähig sind. Dadurch kann sich ein großes Samenpotenzial im Boden aufbauen.

Kornblume:

Die Kornblume ist ein Samenunkraut, das sich gut an den Winterrapsanbau angepasst hat. Die Kornblume konnte bereits durch eine verbesserte Saatgutreinigung und eine verstärkte Stickstoffdüngung zurückgedrängt werden. Durch den Einsatz von selektiven Herbiziden, die die Kornblume nicht erfassen, und enger Winterraps-Fruchtfolgen, breitet sich die Kornblume wieder stärker aus. Kornblumen sind beliebt bei Bienen und werden von diesen sehr intensiv angeflogen. Die Kornblume keimt bei Temperaturen zwischen fünf und 25 Grad Celsius und blüht ab Mai. Die Keimung ist über einen längeren Zeitraum möglich. Zur Konkurrenz für die Kulturpflanzen werden hauptsächlich die Herbstkeimer, die als Rosette überwintern und sich im Frühjahr rasch entwickeln können. Die Kornblume bildet ungefähr 800 Samen. Die Samen reifen kurz vor der Getreideernte und fallen dann aus. Passiert das nicht, werden sie mitgedroschen und verbreiten sich durch Saatgutverunreinigungen und Verschleppung durch Erntemaschinen weiter. Die Kornblume erkennt man an ihren auffallend blauen Blüten.

Storchschnabel- und Ehrenpreis-Arten: Wie Unkräuter zur Konkurrenz für die Kulturpflanzen werden können

Storchschnabel-Arten:

Bei den Storchschnabel-Arten sind insbesondere der Kleine Storchschnabel und der Schlitzblättrige Storchschnabel vertreten. In wärmeren Lagen kommt auch der Rundblättrige Storchschnabel vor. Storchschnabel-Arten sind sehr anpassungsfähig und sind auch gegenüber extremen Witterungsbedingungen, wie langanhaltender Trockenheit, widerstandsfähig. Durch eine reduzierte Bodenbearbeitung oder durch einseitige Fruchtfolgen breiten sich Storchschnabel-Arten immer weiter aus. Sie können dichte Bestände bilden und so zu einer ernsten Konkurrenz für die Kulturpflanzen werden. Storchschnabel-Arten keimen ganzjährig ab fünf Grad Celsius und blühen von Mai bis Oktober. Storchschnabel-Arten bilden bis zu 300 Samen, die bis zu fünf Jahre überleben können. Die Samen werden bei der Reife ausgeschleudert und können sich durch Ankletten oder Wind auch über weite Strecken verbreiten.

Ehrenpreis-Arten:

Die am häufigsten vorkommenden Ehrenpreis-Arten sind der Persische Ehrenpreis und der Efeublättrige Ehrenpreis. Sie können sich durch ihr flexibles Keimverhalten und die kurze Entwicklungszeit an viele Kulturen anpassen. Die Jugendentwicklung des Getreides kann durch das hohe Stickstoff-Aneignungsvermögen und den teppichartigen Wuchs der Ehrenpreis-Arten stark behindert werden. Der Persische Ehrenpreis keimt das ganze Jahr über, der Efeublättrige Ehrenpreis hauptsächlich im Herbst. Ehrenpreis-Arten sind einjährig überwinternde beziehungsweise sommereinjährige Pflanzen. Sie keimen, blühen und fruchten das ganze Jahr lang, solange genug Feuchtigkeit vorhanden ist. Zum Keimen benötigt der Persische Ehrenpreis Temperaturen zwischen zwei und 40 Grad Celsius. Der Efeublättrige Ehrenpreis keimt nur bis zu einer Temperatur von 20 Grad Celsius. Ehrenpreis-Arten bilden 100 bis 300 Samen, die beim Persischen Ehrenpreis sehr lange überleben können.

Klatschmohn:

Der Klatschmohn passt sich durch seinen Lebenszyklus gut an das Überleben in Winterungen an. Klatschmohn keimt überwiegend im Herbst bei Temperaturen von sieben bis zehn Grad Celsius und blüht von Mai bis Juli. Klatschmohn bildet bis zu 20.000 Samen, die lange im Boden überleben. Dadurch bildet sich im Boden ein großes, langlebiges Samenpotenzial, das bei einer entsprechenden Bodenbearbeitung zu einem massenhaften Auftreten des Klatschmohns führen kann. Klatschmohn ist aufgrund der enthaltenen Alkaloide im Milchsaft giftig.

Unkräuter und Ungräser im Raps effektiv bekämpfen

Unkräuter und Ungräser im Raps können sicher mit Präparaten, die den Wirkstoff Metazachlor enthalten, bekämpft werden. Hier kommen etwa Butisan, Butisan Gold, Butisan Kombi, Butisan Top, Fuego, Fuego Top und Rapsan 500 SC in Frage. Insbesondere gegen Ende der Vegetationsperiode sollte Propyzamid eingesetzt werden. Hier bietet Kerb Flo eine sichere Wirkung und entseucht zusätzlich die oberen fünf bis zehn Zentimeter. Dadurch kann der Ungrasdruck im folgenden Getreide gut reduziert werden. Auch Setanta Flo mit dem Wirkstoff Propyzamid kann eingesetzt werden.

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Quellen:

Agravis; Rapsanbau So werden Sie den Ackerfuchsschwanz los

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft; Leitunkräuter im Getreide

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